Im Jahr 2024 will sich die Theatercompagnie FEINE ESSENZ AG um die Theatermacherin Lykke Langer (Leipzig) und die Regisseurin Eleanora Allerdings (Nürnberg) in einer dokumentarischen, autobiografischen Inszenierung mit einer Kindheit in der DDR auseinandersetzen, die in außergewöhnlicher Weise geprägt war von den politischen und gesellschaftlichen Umständen des DDR-Systems. Die Frage, die die Projektgruppe beschäftigt, ist die nach den langfristigen Folgewirkungen einer Erziehungs- und Sozialisationskultur, die für viele Menschen von Entfremdung, Kälte und Bindungslosigkeit geprägt war, von weggegeben Werden und politischer Einflussnahme im frühen Kindesalter. In einem System, wo der Staat mehr Familie sein wollte, als die Familie es sein durfte.
Die Projektgruppe fragt dabei nach den Folgen für die/den Einzelnen, aber auch für die ostdeutsche Gesellschaft insgesamt, die aus diesen Erfahrungen bis heute fortwirken. Aus unserer Theaterarbeit ziehen wir die Erfahrung, dass diese Form der Erinnerungsarbeit gleichzeitig auch Demokratiearbeit und die Arbeit an gesellschaftlichen Traumata ist.
Das Projekt WINTERDÄMMERUNG ist der Theaterinszenierung voran gestelt und leistet vorab Feldforschung und Recherche im öffentlichen und im privaten Raum.
Mit freundlicher Unterstützung der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.